Kompass zur sicheren In­ter­net­nut­zung

Zum europaweiten Monat der Cy­ber-Si­cher­heit stellen die Polizei und das BSI einen neuen digitalen Si­cher­heits­kom­pass für In­ter­net­nut­zer vor

Stuttgart / Bonn. Zehn einfache Regeln für mehr Sicherheit im digitalen Alltag – das bietet der Si­cher­heits­kom­pass der Polizeilichen Kri­mi­nal­prä­ven­ti­on der Länder und des Bundes und des Bundesamts für Sicherheit in der In­for­ma­ti­ons­tech­nik (BSI). Passend zum Europäischen Monat für Cy­ber-Si­cher­heit im Oktober 2013 informieren Polizei und BSI die Bevölkerung über Gefahren und Risiken des digitalen Medienalltags – und zeigen, wie einfach der Weg zur gefahrenlosen In­ter­net­nut­zung ist. Denn nicht alle Nutzer achten beim Surfen im Netz auf die Sicherheit.

Eine aktuelle Umfrage im Auftrag des BSI zeigt, dass sich nicht einmal die Hälfte der Befragten vom Thema IT-Sicherheit betroffen fühlt. Über 50 Prozent der Befragten gaben sogar an, dass das Thema für sie nur gering bis überhaupt nicht relevant sei. Diese Haltung spiegelt sich oft auch im Verhalten der User. So surfen fast 60 Prozent noch mit Ad­mi­nis­tra­to­ren­rech­ten im Internet. Fast 40 Prozent ver­nach­läs­si­gen den Schutz von mobilen Geräten, mit denen sie ins Internet gehen können: Nach eigenen Aussagen installieren sie nie Updates, um die Software des Geräts auf dem aktuellen Stand zu halten. Geachtet wird einzig auf den Schutz vor Schadsoftware am heimischen Rechner. Dabei gaben fast alle Befragten an, dass sie ihren PC mit einer An­ti-Vi­ren-Soft­ware, einer Firewall oder durch zeitnah installierte Si­cher­heit­sup­dates schützen.

„Die gestiegenen Fallzahlen im Bereich In­ter­net­kri­mi­na­li­tät zeigen, dass die Bevölkerung stärker über die Gefahren und Risiken der digitalen Medien aufgeklärt werden muss“, sagt Prof. Dr. Wolf Hammann, Vorsitzender der Polizeilichen Kri­mi­nal­prä­ven­ti­on der Länder und des Bundes. Im Jahr 2012 wurden in der bundesweiten Polizeilichen Kri­mi­nal­sta­tis­tik 229.408 In­ter­net-Straf­ta­ten registriert, 2011 waren es noch 222.267 Fälle. „Jeder In­ter­net­nut­zer sollte wissen, wie er sich effektiv vor In­ter­net­pro­ble­men und -kriminalität schützen kann. Die Empfehlungen, die Polizei und BSI gemeinsam vermitteln, können von jedem Anwender einfach in die Tat umgesetzt werden."

„Anlass zur Sorge bereitet uns zunehmend das Thema Iden­ti­täts­dieb­stahl. Hier haben wir in einem Vierteljahr etwa 250.000 Fälle registriert“, erklärt Michael Hange, Präsident des BSI. „Wer die zehn leicht umsetzbaren Regeln unseres Si­cher­heits­kom­pas­ses be­rück­sich­tigt, kann sich effektiv vor Iden­ti­täts­dieb­stahl und anderen Gefahren des Internets schützen.

"Der Si­cher­heits­kom­pass ist Hilfestellung und Pra­xis­bei­spiel in einem und vermittelt Regeln zu den zehn häufigsten Si­cher­heits­ri­si­ken im Internet. Er wurde von der Polizeilichen Kri­mi­nal­prä­ven­ti­on und dem BSI bereits vor rund zehn Jahren entwickelt und nun grundlegend überarbeitet, neu gestaltet und mit praktischen Video-Tipps angereichert. Diese Clips und weitere Hinweise zeigen, wie jeder Nutzer sich durch technische Mittel und richtiges Verhalten vor In­ter­net­pro­ble­men und -kriminalität schützen kann.

Die zehn Regeln des "Si­cher­heits­kom­pass":

  1. Verwenden Sie sichere Passwörter.
  2. Schränken Sie Rechte von PC-Mit­be­nut­zern ein.
  3. Halten Sie Ihre Software immer auf dem aktuellen Stand.
  4. Verwenden Sie eine Firewall.
  5. Gehen Sie mit E-Mails und deren Anhängen sowie mit Nachrichten in Sozialen Netzwerken sorgsam um.
  6. Erhöhen Sie die Sicherheit Ihres In­ter­net-Brow­sers.
  7. Vorsicht beim Download von Software aus dem Internet.
  8. Sichern Sie Ihre drahtlose (Funk-)Netz­werk­ver­bin­dung.
  9. Seien Sie zurückhaltend mit der Angabe persönlicher Daten im Internet.
  10. Schützen Sie Ihre Hardware gegen Diebstahl und unbefugten Zugriff.

 

Den Si­cher­heits­kom­pass mit weiteren Details finden Sie im Internet unter www.​polizei-​beratung.​de/​sicherheitskompass oder unter www.​bsi-​fuer-​buerger.​de

Der Europäische Monat der Cy­ber-Si­cher­heit (ECSM) wurde von der Europäischen Union (EU) ins Leben gerufen und findet seit 2012 jährlich im Oktober statt. Einen Monat lang werden Inhalte rund um das Thema Cy­ber-Si­cher­heit in den Fokus der Öf­fent­lich­keit gerückt, um In­ter­net­nut­zer zu sen­si­bi­li­sie­ren und ihnen Informationen, Hil­fe­stel­lun­gen und Pra­xis­bei­spie­le an die Hand zu geben.  

Profil Programm Polizeiliche Kri­mi­nal­prä­ven­ti­on
Das Programm Polizeiliche Kri­mi­nal­prä­ven­ti­on der Länder und des Bundes (ProPK) verfolgt das Ziel, die Bevölkerung, Mul­ti­pli­ka­to­ren, Medien und andere Prä­ven­ti­ons­trä­ger über Er­schei­nungs­for­men der Kriminalität und Möglichkeiten zu deren Verhinderung aufzuklären. Dies geschieht unter anderem durch kri­mi­nal­prä­ven­ti­ve Presse- und Öf­fent­lich­keits­ar­beit und durch die Entwicklung und Herausgabe von Medien, Maßnahmen und Konzepten, welche die örtlichen Po­li­zei­dienst­stel­len und andere Einrichtungen z.B. Schulen in ihrer Prä­ven­ti­ons­ar­beit unterstützen.  

Profil Bundesamt für Sicherheit in der In­for­ma­ti­ons­tech­nik
Das Bundesamt für Sicherheit in der In­for­ma­ti­ons­tech­nik (BSI) ist der zentrale IT-Si­cher­heits­dienst­leis­ter der Bun­des­re­gie­rung. In dieser Funktion gestaltet das BSI die IT-Sicherheit in der Bun­des­ver­wal­tung operativ mit. Als neutrale und unabhängige Stelle befasst sich das BSI mit allen Fragen zur IT-Sicherheit in der In­for­ma­ti­ons­ge­sell­schaft. Insbesondere die Sen­si­bi­li­sie­rung und Aufklärung von Bürgern, die Kooperation mit der Wirtschaft und Wissenschaft bilden hierbei Ar­beits­schwer­punk­te. Ziel der Arbeit ist der sichere Einsatz von Informations- und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­tech­nik in unserer Gesellschaft.