Die Spots eignen sich auch für die Arbeit im Unterricht an weiterführenden Schulen, um die kritische Auseinandersetzung der Jugendlichen mit dem Rechtsextremismus aktiv zu fördern. Die folgenden vier Unterrichtsansätze stellen für die unterrichtliche Umsetzung mögliche Entscheidungen dar, die jedoch nicht bindend sind. Der Einsatz in allen weiterführenden Schulen verlangt zudem – je nach unterschiedlichen Voraussetzungen und Kenntnisstand der Schüler – differenzierte Zugangswege zu der jeweiligen Filmthematik.
Dies kann in eigenständigen Projekten, Fächerverbünden, einzelnen Fächern (Deutsch, Kunst, Musik, Gemeinschaftskunde, Geschichte, Philosophie, Ethik...) geschehen. Die vorgeschlagene Gruppenarbeit sollte verschiedene Aktionsformen selbstständigen und selbstverantwortlichen Lernens beinhalten:
- Analyse des Ausgangmaterials (Spot)
- Recherche zur Beantwortung der Leitfragen (Bücherei, Internet, Zeitzeugen...)
- Präsentation der Ergebnisse (Powerpointpräsentation, Plakate, Vortrag, Rollenspiele...)
- Intensive Diskussion der dargestellten Ergebnisse im Plenum. Mitglieder der Arbeitsgruppe fungieren dabei als Experten. Eine intensive Recherche und Vorbereitung der Präsentation ist dazu dringend notwendig
Die Intensität der unterrichtlichen Umsetzung wählt jede Lehrkraft selbst. Sie ist von der Gewichtung der Thematik und der spezifischen Inhalte durch die jeweilige pädagogische Fachkraft abhängig.
Authentische Erfahrungen von Diskriminierung, Ausgrenzung und soziale Isolation sind auf allen gesellschaftlichen Ebenen durch Schüler erlebbar. Diese können und sollen in die Planung und Durchführung des Unterrichts mit einfließen, um so die Gefahr des Rechtsextremismus und der Diskriminierung aus Betroffenensicht authentisch und sensibel zu beleuchten.
Unterrichtsansätze
Spot 1: "Früher ging es uns allen besser"
Im Spot werden rechtsextremistische Stammtischparolen den Bildern aus der nationalsozialistischen Zeit gegenüber gestellt. Er wendet sich damit gegen die heutigen Verharmlosungstendenzen und das heuchlerische Vorgehen der rechtsextremen Szene. Mit einem einfachen Konzept und geschicktem Einsatz von Bild und Ton kommuniziert der Spot die geforderte Botschaft und ruft Emotionen hervor. Besonders bei der Bildauswahl wurde stark auf Ästhetik geachtet.
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Spot 2: "Peter und der Wolf"
Der Spot ist eine "fabelhafte" Umsetzung der "Falsche Freunde"-Thematik, indem Jugendliche unter Vortäuschung vermeintlicher Freundschaft und Anteilnahme für den Rechtsextremismus gewonnen und für dessen Ziele missbraucht werden. Geschickt spielt der Spot – nicht zuletzt durch den Einsatz der Musik "Peter und der Wolf" von Sergei Prokofjew – mit dem Kampagnentitel.
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Spot 3: "Kaufen Sie drei, bezahlen Sie drei!"
Der Spot verdeutlicht die verschiedenen Facetten und Vorgehensweisen der Rechtsextremisten: In einer Verkaufssendung ("AH TV") werden drei verschiedene Typen von Rechtsextremisten zum Verkauf angeboten, vom intellektuell dumpfen, gewaltbereiten Neonazi bis hin zum subtil und aus gut bürgerlicher Position heraus agierenden Intellektuellen. Dabei werden ironisch die sich verändernden Verhaltensweisen und Erkennungsmerkmale genannt und kontrastiert.
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Spot 4: "Nicht tanzen, marschieren!"
Der Trickfilm zeigt die Funktion der Musik als trojanisches Pferd für den verschleierten Transport rechtsextremistischen Gedankenguts und für die Rekrutierung von Jugendlichen für die "Rechte Szene". Er verdeutlicht, wie Jugendliche über Musik geködert werden und Rechtsextremisten ihre wahren Absichten dahinter verbergen. Aus der bunten Vielfalt wird uniforme, gleichgeschaltete, instrumentalisierte Aktivität.
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