Medienkompetenz - wenn Medien Kinder miterziehen

Es gehört zu den grundlegenden Erziehungsaufgaben der Eltern, ihren Kindern den richtigen Umgang mit Medien zu vermitteln - vor allem mit den neuen digitalen Geräten und Möglichkeiten. Diese Medienkompetenz müssen Kinder genauso erlernen wie Lesen und Schreiben.

Neben Familie, Freundeskreis, Schule oder Kirche beeinflussen sie die Wertvorstellungen und Verhaltensweisen unserer Kinder erheblich: Kinder wachsen mit Medien auf. Damit müssen sich Eltern und Erziehungsverantwortliche im Interesse ihrer Kinder auseinander setzen.
So nutzen inzwischen fast alle Zwölf- bis 19-Jährigen den Computer, vor allem aber das Internet. Auch im Schulunterricht kommt immer häufiger ein PC zum Einsatz.

 

Was ist Medienkompetenz?

Medienkompetenz ist die Fähigkeit, selbstbestimmt, kreativ und sozial verantwortlich mit Medien umzugehen und sie zur Gestaltung der eigenen Lebenswelt, zur Teilhabe an sowie zur Mitgestaltung der (Informations-) Gesellschaft zu nutzen. Dazu gehören:

  • Das Wissen darüber, welche Medien es gibt und welchen Nutzen sie haben.
  • Die Fähigkeit, Medien im Zusammenhang mit den eigenen Bedürfnissen, der eigenen Lebensgestaltung und Identitätsbildung, zur Information und Bildung und zur Unterhaltung sinnvoll auswählen zu können.
  • Das Vermögen, über die eigene Mediennutzung und über Medienwirkungen nachdenken zu können.
  • Das technische Wissen über Medien bzw. den Umgang mit Geräten.
  • Die Fähigkeit, die jeweilige Mediensprache verstehen und analysieren zu können, d. h. Medien "lesen" zu können.
  • Die Produktionsbedingungen von Medien und ihren Bezug zur gesellschaftlichen Wirklichkeit einschätzen zu können.
  • Medienbotschaften zu beurteilen (Boulevardpresse, Nachrichtenmagazine) und kritisch über Begriffe wie Realität, Wahrheit, Information, Wissen, Manipulation etc. nachdenken zu können.
  • Medien gestalten und zur Kommunikation einsetzen zu können, als Erweiterung der eigenen Handlungs- und Ausdrucksfähigkeit (aktiver Medienumgang) so z. B. für die Gestaltung einer eigenen Homepage.
  • Das Wissen darüber, welche Folgen die Verbreitung persönlicher oder fremder Daten und Bilder im Internet haben kann.

Safer Internet Day

Der Safer Internet Day (SID) ist ein weltweiter Aktionstag, der das Bewusstsein für die sichere und verantwortungsvolle Nutzung des Internets stärkt und die Förderung von Medienkompetenz zum Ziel hat. Er findet jährlich am zweiten Dienstag im Februar statt und steht unter dem internationalen Motto „Together for a better internet“ (Gemeinsam für ein besseres Internet).

 

#SID25 „Keine Likes für Lügen“

Am 11. Februar 2025 rückt die EU-Initiative klicksafe das Thema „Keine Likes für Lügen! Erkenne Extremismus, Populismus und Deepfakes im Netz“ in den Fokus, um insbesondere junge Menschen zu befähigen, manipulative Inhalte in sozialen Medien kritisch zu hinterfragen und zu erkennen. Die zunehmende Verbreitung von Desinformationen und die rasante Entwicklung von Technologien zur Erstellung von Deepfakes erschweren es, faktenbasierte von manipulierten Inhalten zu unterscheiden. Laut der JIM-Studie 2024 begegneten 61 Prozent der der befragten Jugendlichen im Monat vor der Befgragung im Internet mit Fake News in Kontakt, also mit bewusst falsch oder irreführenden Informationen. 54 Prozent der Zwölf- bis 19-Jährigen sah sich mit extremen politischen Ansichten und 43 Prozent mit Verschwörungserzählungen konfrontiert.*

*vgl. JIM-Studie 2024, S 53.

 

Über klicksafe

Die Initiative klicksafe koordiniert den SID in Deutschland und ruft Schulen, Unternehmen, Vereine und Behörden dazu auf, eigene Aktionen zu starten. Diese können erstmals den ganzen Februar über durchgeführt werden. Weitere Infos und Materialien gibt es unter: klicksafe.de.

Auch die Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes beteiligt sich regelmäßig mit Beiträgen.

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