Loverboys - Wenn aus Liebe Prostitution wird

Wie Loverboys Frauen in die Prostitution zwingen.

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Sogenannte Loverboys versuchen insbesondere junge Frauen emotional an sich zu binden, um sie dann zur Prostitution zu zwingen. Dabei gehen die Täter strategisch vor: Sie bauen über Wochen und Monate eine enge Beziehung zu den Mädchen auf und isolieren Sie von ihrem sozialen Umfeld. Doch es gibt Hilfe für Betroffene.

Sexuelle Ausbeutung im Namen der Liebe

Was anfangs nach Liebe klingt, erweist sich alsbald als sexuelle Ausbeutung. Die Täter bauen zu den Betroffenen eine emotionale Bindung auf und zwingen sie anschließend in die Prostitution. Die Täter suchen gezielt über soziale Netzwerke, in Chats oder auch vor Schulen und sprechen ganz bewusst vor allem junge Mädchen und Frauen an, die unsicher sind oder Probleme in der Schule und mit der Familie haben. Die Täter gehören oft der organisierten Kriminalität an.

Mit viel Zuneigung, Aufmerksamkeit und einem offenen Ohr für ihre Sorgen und Probleme erschleichen Loverboys über teils lange Zeiträume das Vertrauen ihrer weiblichen Opfer. Zunächst achten die Täter penibel darauf, dass der Alltag ihrer Opfer möglichst normal verläuft, damit niemand Verdacht schöpft. Doch mit der Zeit isolieren sie die Mädchen mehr und mehr von ihrem sozialen Umfeld, von Freunden, der Familie und dem Bekanntenkreis und locken sie damit in die Falle. Ihre Freizeit verbringen die betroffenen Frauen nunmehr ausschließlich mit den Loverboys. Durch die soziale Isolation werden die jungen Frauen häufig zusätzlich in eine finanzielle Abhängigkeit getrieben.

Die Täter nutzen die emotionale und gegebenenfalls finanzielle Abhängigkeit aus, um die oft minderjährigen Frauen sexuell auszubeuten und sie in die Prostitution zu zwingen. Die starke Bindung macht es den Betroffenen fast unmöglich, sich dem Zwang des Täters zu entziehen.

 

Der Weg in die Prostitution

Die Täter täuschen oft eine finanzielle Notlage vor und bitten gegen Geld um Sex mit anderen Männern oder Freunden. Nicht selten werden diese sexuellen Kontakte gefilmt und die betroffenen Frauen anschließend mit den Aufnahmen erpresst - so rutschen die jungen Frauen immer mehr in die Prostitution.

Andere Täter geben sich schnell als Zuhälter zu erkennen und drohen mit Gewalt. Zur sexuellen Ausbeutung ihrer Opfer nutzen sie auch psychische Gewalt und schüchtern diese massiv ein.

Gegen diese Unterdrückung können sich die Frauen dann oft nicht mehr wehren. Hinzu kommt, dass sie zu diesem Zeitpunkt keinerlei andere sozialen Kontakte mehr haben. Das macht es ihnen besonders schwer, sich Hilfe zu suchen.

Die Frauen geben sich oft selbst die Schuld und suchen sich aus Scham keine Hilfe. Wir möchten sensibilisieren bei diesem Thema möglichst einfühlsam mit möglichen Opfern in Kontakt zu treten, um Hilfe anzubieten. Schuld an der Situation haben immer die Täter, niemals die Opfer!

Tatsache ist: Sexuelle Ausbeutung ist immer strafbar! Betroffene dürfen sich gegen den Zwang der Täter wehren.

 

Rat und Hilfe bei der Loverboy-Methode

  • Lassen Sie sich nicht zu sexuellen Handlungen gegen Geld überreden - auch nicht, um Ihrem Partner einen Gefallen zu tun.
  • In einer akut bedrohlichen Situation wenden Sie sich an die Polizei unter 110.
  • Wenn Sie bereits Opfer von sexueller Ausbeutung und Zwangsprostitution wurden, suchen Sie sich Hilfe bei Beratungsstellen oder der Polizei. Sie können Anzeige bei jeder Polizeidienststelle erstatten.
  • Ziehen Sie Vertrauenspersonen oder Ansprechpartner aus Beratungsstellen hinzu, wenn Sie sich nicht allein zur Polizei trauen.
  • Lassen Sie mögliche Verletzungen medizinisch behandeln und dokumentieren. Nähere Informationen finden Sie hier.

 

Hilfe für Betroffene und Angehörige

Kostenlose und anonyme Beratung in vielen Sprachen erhalten Sie beim "Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen" unter der Nummer 116 016.

Das bundesweite "Hilfetelefon Sexueller Missbrauch", Telefonnummer: 0800 2255530, E-Mail: beratung@hilfetelefon-missbrauch.de, bietet Rat und Hilfe bei sexueller Gewalt (kostenlos und anonym).

Hilfeeinrichtungen und Beratungsstellen in der Nähe Ihres Wohnortes sind

  • Notrufeinrichtungen, z. B. Frauen gegen Gewalt, Frauenberatungsstellen
  • Frauenhäuser
  • Gleichstellungsstellen bei den Landratsämtern und Stadtverwaltungen
  • Opferhilfeorganisationen, z. B. WEISSER RING
  • Opferschutzbeauftragte der Polizei
  • jede Polizeidienststelle, insbesondere die Fachkommissariate für Sexualstraftaten

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