Gewalt unterwegs
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Berichte über Gewalttaten auf der Straße oder in öffentlichen Verkehrsmitteln können Angst machen und dazu führen, dass man sich im öffentlichen Raum nicht mehr sicher fühlt. Manche greifen dann zu Pfefferspray oder anderen Arten von Waffen, um sich auf der Straße sicherer zu fühlen.
Davon rät die Polizei jedoch grundsätzlich ab, denn das Tragen von Waffen (Messer, Pfefferspray usw.) bietet keine Sicherheit, sondern kann die Gefahr sogar erhöhen.
Besser ist es, bestimmte Verhaltensweisen einzuüben, mit denen das Sicherheitsgefühl gestärkt werden kann.
Verhaltenstipps, die Ihre Sicherheit erhöhen
Mit folgenden Verhaltenstipps können Sie Ihr Sicherheitsgefühl im öffentlichen Raum verbessern:
- Nehmen Sie Ihre Umgebung aufmerksam wahr. Hören Sie auf Ihr Bauchgefühl. Es warnt Sie instinktiv vor bedrohlichen Situationen.
- Halten Sie Abstand, entfernen Sie sich so früh wie möglich von bedrohlichen Situationen. Begeben Sie sich an sichere Orte (z.B. Straßenseite / U-Bahn-Abteil wechseln, Kioske, Geschäfte, Restaurants aufsuchen).
- Siezen Sie die provozierende Person. Damit signalisieren Sie Außenstehenden, dass es sich um keine private Streitigkeit handelt.
- Vermeiden Sie verbale Provokation und körperliche Konfrontation.
- Sprechen Sie unbeteiligte Personen direkt an („Hallo, Sie mit der grünen Jacke…“). Beschreiben Sie die Situation und fordern Sie Hilfe ein.
- Rufen Sie in einer Notsituation die Polizei über 110 und erstatten Sie Strafanzeige.
Wichtig ist, sich Zeit zu nehmen und sich gedanklich unter Berücksichtigung der oben genannten Verhaltenstipps auf gefährliche Situationen vorzubereiten. So sind Sie in einer akuten Situation vorbereitet und sicher in Ihren Handlungen. Das beeinflusst auch Ihre Ausstrahlung und kann dazu beitragen, potentielle Täter abzuschrecken. Was Sie in einer Notsituation tun können, erfahren Sie auch auf www.aktion-tu-was.de.
Messer oder Pfeffersprays bieten keine Sicherheit
Manche Menschen fühlen sich sicherer, wenn sie eine Waffe, beispielsweise ein Messer oder Pfefferspray, mit sich tragen. Doch dieses Sicherheitsgefühl ist ein Trugschluss.
Denn:
- Waffen bieten trügerische Sicherheit! Sie können die eigene Risikobereitschaft erhöhen.
- Waffen führen dazu, andere Verhaltensmöglichkeiten zu vernachlässigen.
- Waffen können abgenommen und gegen den Träger verwendet werden.
- Waffen führen zur Gewalteskalation.
- Waffen erschweren Helfern und der Polizei zu erkennen, wer Täter und wer Opfer ist.
- Der Einsatz von Messern führt sehr schnell zu lebensbedrohlichen Verletzungen und kann erhebliche strafrechtliche sowie finanzielle Folgen haben.
- Schreckschusswaffen und unechte Waffen sind von echten Waffen häufig nicht zu unterscheiden und führen schlimmstenfalls zum Schusswaffengebrauch durch die Polizei.
Zudem können Verstöße gegen waffenrechtliche Bestimmungen und Vorschriften mit Geldstrafe oder Freiheitsstrafe gahndet werden.
Die Polizei rät deshalb dringend vom Mitführen jeglicher Arten von Waffen ab. Auch zu Verteidigungszwecken sollten Waffen, wie zum Beispiel Messer und Pfefferspray, nicht mitgeführt werden.
Bitte beachten Sie:
Das Führen von Waffen unterliegt waffenrechtlichen Bestimmungen und ist gegebenenfalls verboten bzw. bedarf einer behördlichen Erlaubnis (z.B. Verbot des Führens von Einhandmessern, Kleiner Waffenschein für Schreckschuss-, Reiz-, und Signalwaffen). Zu beachten ist darüber hinaus das Verbot des Führens von Waffen bei öffentlichen Veranstaltungen sowie in Waffenverbotszonen.
Als Alternative zu Messern, Pfefferspray etc. bietet sich ein sogenannter Schrillalarm (oder Taschenalarm) an, insbesondere dann, wenn sich noch weitere Personen im Umfeld aufhalten. Denn mit dem Auslösen des Alarms erklingt ein lauter schriller Ton, der Umstehende auf das Geschehen aufmerksam macht. Ziel ist, dass der Täter angesichts möglicher Zeugen von der Tat ablässt.