Die Rechtsprechung spricht von Raub, wenn ein Dieb unter Anwendung oder Androhung von Gewalt „zuschlägt“. Dabei ist sogenannter Straßenraub die am häufigsten auftretende Form der Raubdelikte. Die Täterinnen und Täter drohen oder wenden dabei ein unverhältnismäßig hohes Maß an Gewalt, mitunter auch unter Einsatz von Waffen und Gegenständen, an.
Die Fallzahlen sind über die letzten Jahre hinweg gestiegen. Dennoch ist die Wahrscheinlichkeit, Opfer eines Raubes zu werden, insgesamt als sehr gering einzuschätzen; so macht diese Form des Raubes nur etwa 0,3% der bundesweit für 2022 erfassten Straftaten (5.628.584) aus.
Psychische Belastung: Verlust des Sicherheitsgefühls
Die Auswirkungen auf die Opfer eines Raubes sind oft traumatisch und können langfristige psychische Belastungen verursachen, die sich stark negativ auf den Alltag der Betroffenen auswirken. Vor allem der Verlust des allgemeinen Sicherheitsgefühls wiegt für die Betroffenen oft schwerer als der materielle Schaden.
Wenn Sie Opfer eines Raubes geworden sind
In einer akuten Notlage rufen Sie die Polizei unter der 110!
Auch, wenn es in einer solchen Ausnahmesituation schwerfällt, bewahren Sie Ruhe.
- Prägen Sie sich nach Möglichkeit Aussehen und Bekleidung des Täters oder der Täterin sowie besondere Merkmale ein.
- Gibt es Zeugen? Bitten Sie Passanten oder andere Beobachter des Raubes, sich als Zeuge oder Zeugin zur Verfügung zu stellen und notieren Sie sich deren Personalien.
- Wenn Sie beim Raub verletzt wurden, lassen Sie Ihre Verletzungen medizinisch behandeln und dokumentieren. (Wenn es mit dem Täter oder der Täterin unmittelbaren Körperkontakt gab, waschen Sie die betroffene Körperstelle bzw. Ihre Kleidung bitte nicht. Denn nur so können mögliche Spuren gesichert werden.)
- Zeigen Sie den Raub bei der Polizei an!
Die wichtigsten Tipps finden Sie kompakt zusammengefasst in unserem Handzettel „Opferschutz Raub“
Opferschutz Raub
Ausführliche Handlungsempfehlungen sowie hilfreiche Informationen zu Rechten, Ansprüchen und Hilfe finden Sie hier:
Holen Sie sich Hilfe!
Die Auswirkungen auf das Leben von Betroffenen können vielfältig sein und beispielsweise Angststörungen, Schlafprobleme oder Depressionen auslösen. Deshalb sollten sie sich Hilfe holen, um das Erlebte zu verarbeiten.
Die Online Datenbank für Betroffene von Straftaten, ODABS.org, bietet die Möglichkeit, sich anonym über Beratungsstellen zu informieren und Betreuungs- und Hilfsmöglichkeiten, deren Arbeitsschwerpunkt nach eigener Definition auf der Beratung und Betreuung von Betroffenen von Straftaten liegt, in der entsprechenden Region zu finden.
Auch die Polizei vermittelt Ihnen gern Kontakt zu Hilfeeinrichtungen und Beratungsstellen. Wenden Sie sich hierzu direkt an Ihre nächstgelegene Polizeidienststelle.
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