Einer Studie nach haben acht Prozent aller deutschen Frauen mindestens einmal in ihrem Leben sexualisierte Gewalt durch den Partner erlebt. Auch Männer sind öfter betroffen als wir denken.
Quelle: Paargewalt in Deutschland, https://www.bmfsfj.de/resource/blob/207986/8076458631f6f197c5a6847be4817973/ergebnisbericht-paargewalt-in-deutschland-haeufigkeit-erlebter-und-ausgeuebter-gewalt-sowie-miterleben-in-der-kindheit-data.pdf
Videopodcast: Sexualisierte Gewalt in Beziehungen und Auswege
Über sexualisierte Gewalt in Beziehungen und Auswege daraus spricht in der dritten Folge unserer Videopodcast-Reihe „Partnerschaftsgewalt“ Moderatorin Walerija mit Katharina und Charlotte. Katharina hat in ihrer Partnerschaft sexualisierte und psychische Gewalt erlebt. Charlotte ist Psychologin bei der Fachberatungsstelle LARA - Fachstelle gegen sexualisierte Gewalt an Frauen.
Hilfsangebote nutzen
Betroffene von Partnerschaftsgewalt befinden sich häufig in einem psychischen Abhängigkeitsverhältnis aus dem sie ohne fremde Unterstützung nur schwer herausfinden. Umso wichtiger ist es, sich Hilfe von außen zu holen, zum Beispiel durch Angehörige oder den Freundeskreis. Zudem gibt es eine Vielzahl von Hilfsangeboten für Betroffene.
- Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen", Tel. 116 016, www.hilfetelefon.de
- Hilfetelefon „Gewalt an Männern“, Tel. 0800 1239900, www.maennerhilfetelefon.de
- Nummer gegen Kummer, Tel. 116 111 www.nummergegenkummer.de
In vielen Landkreisen und Bundesländern gibt es Interventions- und Koordinierungsstellen gegen Partnerschaftsgewalt/ häusliche Gewalt. Betroffenen können sich unter einer zentralen Nummer des Hilfetelefons an die für sie zuständige Stelle vermitteln lassen.
Alle Hilfsangebote bieten auch eine Beratung via Chat an!
Auch an die Polizei können sich Betroffene jederzeit wenden.
Wie können Freundeskreis und Angehörige helfen?
Häufig werden Betroffene durch ihren Partner bzw. ihre Partnerin schrittweise von ihrem sozialen Umfeld isoliert.
Angehörige, Freunde und Freundinnen sollten deshalb versuchen, Kontakt zu halten, das Gespräch zu suchen und zu zeigen, dass sie sich Sorgen machen. Dabei sollte unbedingt vermieden werden, Druck auszuüben, da Betroffene häufig emotional abhängig sind oder manipuliert werden.
YouTube Kampagne sensibilisiert für Partnerschaftsgewalt
Vielen ist gar nicht bewusst, wo Gewalt in der Partnerschaft anfängt, dass beispielsweise auch krankhafte Eifersucht oder Verbote nicht akzeptabel sind und Betroffene sich Hilfe holen sollten.
Genau hier knüpft die YouTube Kampagne der Polizeiliche Kriminalprävention an. Sie umfasst vier Videopodcasts zu psychischer, physischer, sexualisierter und digitaler Gewalt: Ziel ist, bei jungen Menschen ein Bewusstsein dafür zu schaffen, wo Grenzen verlaufen und wann Handeln als Gewalt einzuordnen ist.
In den Videopodcasts schildern Betroffene von Partnerschaftsgewalt im Gespräch mit Moderatorin Walerija ihre Erlebnisse, Expertinnen bzw. Experten ordnen dies dann gemeinsam mit den Betroffenen ein und zeigen Wege aus der Gewalt auf.