Seien Sie bei neuen Bekanntschaften achtsam. Besonders in der digitalen Welt kann man nie wirklich wissen, wer hinter einem (Dating-)Profil steckt. Und so kann ein Treffen mit einer vermeintlich bekannten Person zum Albtraum werden.
Date Rape: Vergewaltigung beim ersten Date
Beim „Date Rape“ (engl. date „Verabredung“, rape „Vergewaltigung“) findet in der Regel zunächst eine Kontaktaufnahme zwischen Täter und Opfer statt. Man lernt sich zum Beispiel über eine Dating-App wie Tinder, Bumble oder OKCupid kennen, chattet, flirtet – und vereinbart dann eventuell ein Treffen „offline“. Bei einvernehmlichen Verabredungen zwischen den vermeintlich Bekannten kommt es dann aber zu erzwungenen oder ungewollten sexuellen Handlungen: Date Rapes sind eine spezielle Form der Vergewaltigung.
Sexuelle Übergriffe bei der Polizei anzeigen!
Für Betroffene lastet die Scham, Opfer dieser perfiden Straftat geworden zu sein, oft schwer. Häufig kommen dazu Selbstvorwürfe: „Warum bin ich so naiv gewesen und habe mich auf ein solches Date eingelassen?“, „Ich hätte es wissen müssen …“. Auch die erste Reaktion von Verwandten oder Freunden, denen man sich anvertraut, kann unter Umständen zunächst ähnlich ausfallen und das Gefühl der Scham verstärken. In der Folge werden die Taten nicht angezeigt – doch ohne Anzeige bleiben die Täter ungestraft.
Fakt ist: Opfer von sexuellen Übergriffen trifft niemals eine Schuld – „nein heißt nein“! Und zwar immer. Auch, wenn die Verabredung zunächst einvernehmlich eingegangen wurde.
Sicher online Chatten und Flirten
Gegen die Verwendung von Dating-Apps ist an sich nichts einzuwenden. Seien Sie jedoch zurückhaltend mit der Veröffentlichung persönlicher Daten, wie Ihres Nachnamens, Ihrer Anschrift oder Ihres Geburtsdatums. Bevor Sie etwas online stellen: Fragen Sie sich immer, ob andere dies über Sie wissen sollten. So gehören z. B. auch Auskünfte über Ihren Arbeitgeber nicht in ein Dating-Profil. Achten Sie auf die Privatsphäre-Einstellung in den sozialen Netzwerken und in Messengern und überprüfen Sie diese in regelmäßigen Abständen. Besondere Vorsicht gilt auch bei der Veröffentlichung von Bilden oder Videos. Stellen Sie nur Fotos von sich ins Internet, bei denen Sie nicht zu einem späteren Zeitpunkt bereuen könnten, diese online gestellt zu haben. Überlegen Sie sich vor der Veröffentlichung auch, ob Sie auf dem/den Foto/s zu erkennen sein sollen oder nicht.
Seien Sie außerdem vorsichtig beim „Sexting“. Auch, wenn Sie freizügige Nachrichten an Ihren aktuellen Partner oder Ihre Partnerin senden. Erotische Bilder oder Videos könnten ungewollt weiterverbreitet werden.
Unangemessenes Verhalten und Übergriffe per App melden
Bei vielen Dating-Apps gibt es die Möglichkeit, Übergriffe per Melde-Tool dem App-Anbieter direkt zu melden, egal ob diese beim Chatten, Treffen oder im Video-Call stattgefunden haben. Verlassen Sie sich jedoch nicht ausschließlich auf den Anbieter einer App, sondern bringen Sie insbesondere sexuelle oder gewalttätige Übergriffe unbedingt zur Anzeige bei der Polizei!
Tipps für das Treffen mit dem Online-Flirt
- Ein Video-Chat ist eine gute Möglichkeit sich schon mal etwas besser kennenzulernen.
- Ein echtes Treffen muss unbedingt sein? Dann verabreden Sie sich an einem belebten Ort, am besten ein Lokal oder Café. Verabreden Sie sich nie in einer Wohnung oder an einem Ihnen unbekannten Ort.
- Planen Sie Ihre An- und Abreise selbst, um nicht von Ihrer neuen Bekanntschaft abhängig zu sein.
- Informieren Sie eine Person Ihres Vertrauens darüber, wann und wo Sie verabredet sind. Wechseln Sie nicht spontan die Örtlichkeit.
- Achten Sie darauf, dass Sie Ihr Handy aufgeladen bei sich tragen.
Tipp: Sie können mit Ihrer Vertrauensperson auch vereinbaren, dass diese Sie zu einem bestimmten Zeitpunkt anruft und fragt, ob alles in Ordnung ist. Sie können dies mit einem vorab vereinbarten Codewort bestätigen oder um Hilfe bitten.
Tipps für sichere Online-Dates
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