Verbreitung extremistischer Inhalte über Social Media

Extremismus wird in sozialen Netzwerken weit verbreitet.

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Plattformen wie Facebook, TikTok, Instagram oder Youtube spielen mittlerweile eine zentrale Rolle beim Verbreiten extremistischer Ideologien sowie der Rekrutierung neuer Anhänger. Heranwachsende sollten deshalb die subtilen Strategien der Radikalen kennen und Zeichen für Extremismus erkennen können.

Extremisten erreichen über soziale Netzwerke große Reichweiten

Extremistische Gruppierungen wissen die Sozialen Medien zum Austausch, der Vernetzung sowie der Verbreitung propagandistischer Inhalte zu nutzen. Sie passen ihre Strategien immer wieder geschickt an neue Techniken an und erreichen damit teils große Reichweiten.

Weil das Ziel der Betreiber eine möglichst lange Verweildauer der Nutzer auf ihrer Plattform ist, begünstigt das darauf ausgelegte algorithmusbasierte Empfehlungssystem das Entstehen von Filterblasen bzw. Echokammern. Extremistische Akteure nutzen das gezielt aus, um junge Menschen mit ihrer Ideologie zu erreichen.

 

Extremisten sprechen Heranwachsende gezielt an

Extremisten gestalten ihre Kommunikation niedrigschwellig und lebensweltorientiert: Rechtsextremisten beispielsweise bieten jungen Menschen auf Social Media vermeintlich einfache Antworten auf komplizierte Fragen. Das ist für Jugendliche, die ihre soziale und politische Identität noch finden müssen, attraktiv.

Statt auf offenkundig hasserfüllter Sprache setzt die Szene auf subtile Zeichen oder Codes wie zum Beispiel bildstarke Symbole in Form von Wölfen oder Adlern, oder bestimmten Emojis in den Reichsfarben aneinandergereiht. Die Botschaften sind positiv formuliert und mit emotionalen Werten wie Zusammengehörigkeit konnotiert.

Texte, Bilder (Memes) und Videos sind an die „Sehgewohnheiten“ Jugendlicher angepasst und greifen gängige Jugendsprache auf, mit dem Ziel Nähe zu schaffen und die Identifikation mit den als „Influencern“ auftretenden Vertretern der Szenen zu erleichtern. So nutzen beispielsweise meist junge Frauen das auf der Plattform verbreitete „lipsyncen“ (das Lippenbewegen zu Musik), um Inhalte rechter Bands wie „Stahlgewitter“ zu promoten.

Auf diese Weise kommen Kinder und Jugendliche schnell und unkompliziert mit der Szene in Kontakt, ohne sich zunächst über die politische Dimension im Klaren zu sein. Ist der Kontakt hergestellt, werden die Angesprochenen zum Zwecke der Vereinnahmung und Radikalisierung in geschlossene Gruppen auf andere Kanäle umgeleitet.

 

Extremistische Propaganda erkennen

  • Nicht alles für bare Münze nehmen: Kritisch hinterfragen und Fakten mit Hilfe anderer Quellen (gegen)prüfen.
  • Bilder und Videos checken: Sind die Aussagen und der Kontext plausibel oder emotionalisiert? Passen Bild und Text, auch hinsichtlich der Aktualität, zusammen? Um das zu prüfen, kann z. B. die Rückwärts-Bildersuche von Suchmaschinen genutzt werden. So können Originalfotos ausfindig gemacht und mögliche Fake News entlarvt werden.

 

Das können Eltern tun

  • Fördern Sie Medienkompetenz und einen kritischen Umgang mit Medieninhalten
  • Sprechen Sie über Extremismus, politische und religiöse Ideologien und helfen Sie, Vorurteile abzubauen
  • Unterstützen Sie Zivilcourgage
  • Hören Sie Ihren Kindern zu – das bietet auch die Möglichkeit, Radikalisierungstendenzen frühzeitig zu erkennen und entsprechend darauf einzugehen

 

Ausstieg aus der Szene

Ist man erst einmal Teil der Gruppe, kann der Ausstieg schwer erscheinen. Doch gibt es immer die Möglichkeit, sich aus den Strukturen zu lösen und die Richtung zu ändern.

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