Wenn Cyber-Kriminelle mit Nacktbildern erpressen

Sextortion: Junger Mann wird mit Nacktaufnahmen vor der Webcam erpresst

©Canva

Das sogenannte Sextortion, also die Erpressung mit Nacktaufnahmen, ist für Cyber-Kriminelle eine lukrative Form des Betrugs. Sie drohen ihren Opfern in E-Mails mit der Veröffentlichung von intimen Bildern, Videos und anderen Daten. Wer sich verunsichern lässt, zahlt oft nicht nur einmal. Dabei schützt schon ein moderner Spamfilter vor solchen Erpresserschreiben. 

Wie das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) in seinem Lage-Bericht zur IT-Sicherheit 2021 schreibt, sind die meisten erpresserischen Spam-E-Mails auf die Sextortion-Masche zurückzuführen. Vor allem im Frühjahr 2021 waren besonders viele solcher Erpresser-Mails in Umlauf. Das Vorgehen: Die Täter versenden massenweise E-Mails, in denen sie behaupten, Zugriff auf die Webcam und den Rechner der Opfer zu haben. Sie drohen damit, Nacktaufnahmen und andere intime Daten an die Kontakte der Opfer zu versenden oder anderweitig zu veröffentlichen. Meistens fordern sie ein Schweigegeld in Form von Bitcoins.

Spamfilter nutzen und Postfach schützen

Zum Schutz gegen solche erpresserischen E-Mails und andere Spam-Mails sollte alle Nutzerinnen und Nutzer grundsätzlich einen Spamfilter nutzen. Denn, so das BSI, die modernen Filter fangen Spam jeder Form ab, bevor sie die Postfächer der potentiellen Opfer erreichen.

Neben massenhaften Spam-Angriffen, gibt es auch Fälle, in denen Kriminelle bewusst Kontakt über soziale Netzwerke oder Chats suchen. Getarnt als neue Internetbekanntschaft versuchen sie, ihre Opfer vor der Webcam zu sexuellen Handlungen zu überreden. Die davon erstellten Aufnahmen nutzen sie, um ihre ahnungslosen Opfer später zu erpressen. Daher gilt es insbesondere bei Internetkontakten vorsichtig zu sein, die Webcam ausgeschaltet zu lassen und sich auch nicht zu intimen Aufnahmen überreden zu lassen.

Wenn Sie Opfer von Sextortion geworden sind

  • Überweisen Sie kein Geld. Die Erpressung hört nach der Zahlung meist nicht auf.
  • Erstatten Sie Anzeige bei der Polizei.
  • Kontaktieren Sie wenn nötig den Netzwerkbetreiber und veranlassen Sie, dass das Bildmaterial von Ihnen gelöscht wird. Nicht angemessene Inhalte kann man dem Seitenbetreiber über eigens hierfür eingerichtete Buttons melden.
  • Brechen Sie den Kontakt zu der anonymen Person sofort ab, reagieren Sie nicht auf Nachrichten.
  • Sichern Sie die Chatverläufe und Nachrichten mittels Screenshot.

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