Mes­sen­ger-Be­trug

Die Kommunikation über Mes­sen­ger-Diens­te wirkt sehr privat. Der Kontakt findet über bekannte Handynummern statt und bei den meisten Messengern werden die Nachrichten En­de-zu-En­de-ver­schlüs­selt, sind also nur auf den Geräten des Senders und Empfängers lesbar.

Betrüger nutzen das Vertrauen ihrer Opfer aus: Sie geben bei­spiels­wei­se vor, Verwandte zu sein und das Handy verloren zu haben. Erster Kontakt über SMS dient oft als Einfallstor und die Betrüger versuchen schnell, die Kommunikation auf einen Messenger zu leiten.

Vertrauen ist gut. Nachfragen schützt vor Betrug!

"Hallo Mama, hallo Papa, das ist meine neue Handynummer..." – So oder so ähnlich lautet aktuell der am häufigsten verwendete Einstieg in einen Chat über SMS oder Messenger, bei dem Betrüger nur das eine Ziel verfolgen: Menschen um deren Geld zu bringen.

 

Wenn Sie eine solche oder ähnlich lautende Nachricht bekommen haben...

  • Blockieren Sie die Nummer,
  • Melden Sie den Vorfall der Polizei, und
  • Löschen Sie anschließend den Chat/die Nummer der Betrüger.

 

Kontaktieren Sie immer erst Ihre Fa­mi­li­en­an­ge­hö­ri­gen/Freunde/Bekannte unter einer bereits bekannten Telefonnummer, bevor Sie eine angeblich neue Nummer abspeichern.

  • Überprüfen Sie den Kontakt: Fragen Sie bei der Ihnen bekannten Person unter der alten Nummer nach, ob die Nachricht wirklich von ihr kommt.
  • Wenn Sie per WhatsApp oder andere Messenger um Geld­über­wei­sun­gen gebeten werden, seien Sie immer misstrauisch.
  • Achten Sie auf die Si­cher­heits­ein­stel­lun­gen des verwendeten Nach­rich­ten­diens­tes und prüfen Sie regelmäßig die Privatsphäre Einstellungen.

 

Der Betrug war erfolgreich und Sie haben bereits Geld überwiesen?

  • Sichern Sie den gesamten Chatverlauf, z.B. durch Screenshots.
  • Erstatten Sie auf jeden Fall Anzeige bei der Polizei.

Mes­sen­ger-Ac­count vor Betrug sichern

Mit vier einfachen Checks können Sie Ihren Mes­sen­ger-Ac­count bereits effektiv vor Betrug schützen.

  1. Teilen Sie niemals den Code zur Verifizierung Ihres Accounts, den Sie bei der Registrierung per SMS erhalten haben.
  2. Richten Sie eine persönliche PIN für Ihren Account ein, auch bekannt als Verifizierung in zwei Schritten.
  3. Schützen Sie Ihr Profilbild, damit es nur Ihre Kontakte sehen können. Wie das geht, erfahren Sie im folgenden Abschnitt.
  4. Wenn vermeintliche Kontakte Sie um einen Gefallen bitten, z. B. um Geld oder andere finanzielle Leistungen, überprüfen Sie zuerst ihre Identität, indem Sie sie auf der bereits bekannten Telefonnummer einfach anrufen.

Schützen Sie Ihr Profilbild

Das Profilbild sollte nur für gespeicherte Kontakte sichtbar sein. Sonst können Betrüger, die Ihre Handynummer irgendwoher haben, anhand des für alle sichtbaren Profilbilds ausspionieren, ob Sie ein geeignetes Opfer sind, zum Beispiel auf Grund Ihres Alters.

Unter den Einstellungen im Messenger können Sie anpassen, wer Ihr Profilbild sehen kann.

Bei Android und iOS können Sie die Einstellungen fol­gen­der­ma­ßen ändern*:

  • Gehen Sie unter den drei Punkten auf "Einstellungen".
  • Klicken Sie auf "Datenschutz".
  • Wählen Sie "Profilbild" aus und setzen Sie die Auswahl auf "Meine Kontakte".
  • Jetzt können Sie die Einstellungen verlassen, die Auswahl wird automatisch übernommen.
  • Fremde Kontakte, die Sie nicht in Ihrem Telefonbuch unter Kontakte gespeichert haben, können jetzt nicht mehr Ihr Profilbild sehen.

*Durch Updates oder Änderungen in den Apps kann es hier leichte Abweichungen geben, grundsätzlich sind die Einstellungen jedoch bei beiden Betriebssystemen sehr ähnlich.

Wie gehen die Betrüger vor?

Die ver­meint­li­chen Eltern oder Großeltern werden darum gebeten, zeitnah online Geld zu überweisen, bei­spiels­wei­se für einen Einkauf, da das neue Smartphone bzw. die neue Mo­bil­funk­num­mer noch nicht für das Onlinebanking frei­ge­schal­tet werden konnte. Um Druck aufzubauen, wird dann behauptet, dass es sich um eine Mahnung handelt und die Überweisung deshalb zügig erfolgen muss, um ein In­kas­so­ver­fah­ren abzuwenden.

In einem anderen Szenario werden Not­si­tua­tio­nen vorgetäuscht, um die Opfer zu schnellem Handeln zu bewegen. Ist das Geld erst überwiesen, ist es in der Regel sehr schwer, es zu­rück­zu­be­kom­men. Wenn Sie Geld­for­de­run­gen erhalten: Unter der alten Nummer nachfragen schützt vor Betrug.

Erfahren Sie mehr über die Täter und warum Sie keinen Kontakt zu ihnen aufnehmen sollten.

Wer sind die Täter?

Warnen Sie Ihr Umfeld

Sie können Ihre Familie und Freunde per Messenger oder Social Media vor solchen Be­trugs­ver­su­chen schützen. Laden Sie sich unsere Sta­tus­mel­dungs-Vor­la­gen herunter und warnen Sie Ihr Umfeld.

Und zwar nicht nur Oma und Opa, auch jüngere Menschen werden immer häufiger Opfer dieser Betrugsform. Gerade im vertrauten familiären Umfeld sollte der Tipp verbreitet werden, dass ein Nachfragen auf der altbekannten Nummer immer eine gute Möglichkeit ist, um einen möglichen Be­trugs­ver­such aus­zu­schlie­ßen.

 

Unsere Inhalte für Ihre Öf­fent­lich­keits­ar­beit

Laden Sie sich die passenden kostenlosen Social Media Pakete herunter und unterstützen Sie die Kampagne, in dem Sie zum Multiplikator werden, die Beiträge teilen und Ihr Umfeld warnen.

Alle Inhalte in passenden Formaten für facebook, Twitter, Instagram sowie Instagram Storys und Reels finden Sie hier im Medienangebot zur freien Nutzung.

Betrug über Mes­sen­ger­diens­te

Mes­sen­ger-Be­trug: was ist das eigentlich?

Mes­sen­ger-Be­trug: So gehen die Betrüger vor

Mes­sen­ger-Be­trug: Warne Dein Umfeld

Mes­sen­ger-Be­trug: Andere schützen

Schutz vor Mes­sen­ger-Be­trug (Anleitung)

Clips/Reels Mes­sen­ger-Be­trug

 

Unsere Materialeien stehen zur individuellen Nutzung zur Verfügung ohne zeitliche Vorgaben. Lesen Sie hier weitere Hinweise (PDF):
Kurzanleitung zur Nutzung der Materialien der Kampagne

„Wer ist so blöd und fällt darauf rein?“

Schuld sind nicht die Opfer, sondern immer die Täter! Bitte seien Sie vorsichtig vor Op­fer-Be­schul­di­gun­gen (auch bekannt als „victim blaming“ oder Tä­ter-Op­fer-Um­kehr). Das spielt den Tätern in die Hände, da dies die unbegründete Scham der Opfer potentiell steigern kann mit der Folge, dass sich Betroffene nicht trauen über den Betrug zu sprechen und so andere nicht davor warnen.

Betrug kann jeden treffen: Es kommt immer auf den Moment an, in dem man solche Nachrichten erhält, ob man dem Inhalt Glauben schenkt. Nur, weil ich mich selbst nicht angesprochen fühle, bedeutet das für andere Menschen nicht das gleiche.

Betrug über Mes­sen­ger-Diens­te und SMS

Mes­sen­ger-Diens­te sind Programme, mit denen man per Smartphone, Tablet oder Computer kurze Nachrichten innerhalb sogenannter Chats versenden kann. Zusätzlich können Fotos, Videos, Sticker, Sprach­nach­rich­ten usw. verschickt werden. Dies geht jeweils privat zwischen zwei Personen oder in Gruppen von mehreren. Über den Messenger kann man auch Videoanrufe abhalten. Die Nachrichten werden bei bestehender In­ter­net­ver­bin­dung mit nur wenigen Sekunden Verzögerung zugestellt.

SMS ist die Abkürzung für Short Message Service und bezeichnet einen Te­le­kom­mu­ni­ka­ti­ons­dienst zur Übertragung von Kurz­mit­tei­lun­gen per Mobilfunk. 

Betrüger nutzen diese Dienste auf vielfältige Weise und lassen sich immer neue Variationen gängiger Machen (z.B. Phishing„Enkeltrick“, Schockanruf) einfallen, um andere um ihre Ersparnisse und Wert­ge­gen­stän­de zu bringen.

Wer sind die Täter? Warum soll man keinen Kontakt zu ihnen aufnehmen?

Erste Erkenntnisse weisen auf organisierte Tä­ter­struk­tu­ren beim Mes­sen­ger-Be­trug hin, aktuell geht das BKA davon aus, dass die Täter in den Niederlanden sitzen.

Die Täter erwerben die verwendeten SIM-Karten meist mit falschen Personalien. Darüber hinaus sind Fälle bekannt, in denen dritte Personen über soziale Medien angeworben wurden, um SIM-Karten zu kaufen und diese postalisch wei­ter­zu­lei­ten. Personen, die für Jobangebote über das Internet angeworben wurden, werden im weiteren Verlauf durch die Täter als sogenannte Finanzagenten für die Geldwäsche missbraucht. Durch diese Finanzagenten werden teils Bankkonten eröffnet und Accounts bei Messengern angelegt.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie Täter an SIM-Karten kommen.

Die Te­le­fon­num­mern, die angeschrieben werden, kommen aus un­ter­schied­li­chen Quellen. Die Polizei geht davon aus, dass Betrüger die Nummern im Darknet erwerben, oder auf andere Art an große Listen kommen, z.B. über Phishing und groß angelegten Datenklau.

Auch die Konten, auf welche die Geldbeträge von den Betroffenen überwiesen werden sollen, werden auch mit falschen Daten eröffnet. Es werden vermutlich mit gefälschten Dokumenten oder mit miss­bräuch­lich verwendeten Daten (z.B. eingescannte/ab­fo­to­gra­fier­te Ausweisen), die z.B. bei Kleinanzeigen und Im­mo­bi­li­en­an­zei­gen als Echt­heits­be­weis eingefordert werden, Bankkonten u.a. bei N26, Solaris, bunq Bank, Sparkasse oder Volksbank eigerichtet. Von diesen geht das erbeutete Geld dann zügig weiter ins Ausland und die Konten in Deutschland werden wieder aufgelöst.

Zahlen und Fakten

Die Polizei hat allein im vergangenen Jahr mehr als 50.000 Straftaten mit einer Schadenssumme von deutlich über 25 Millionen Euro registriert. Sie geht zudem davon aus, dass die Dunkelziffer deutlich höher liegt. In nahezu jedem dritten Fall gelingt es den Betrügern, dass Geld an vermeintliche Fa­mi­li­en­an­ge­hö­ri­ge oder Freunde überwiesen wird. Tatsächlich landet es in den meisten Fällen un­wie­der­bring­lich auf Aus­lands­kon­ten krimineller Or­ga­ni­sa­tio­nen.

Die Täter fordern meist Summen zwischen 1.000 und 3.000 Euro. Beträge, die offenbar vielfach schnell digital überwiesen werden. Falls Sie bereits eine solche Summer überwiesen haben, kontaktieren Sie ihr Geldinstitut, in einigen Fällen kann das Geld zurück geholt werden.

Geben Sie sich keine Mitschuld. Sie sind Opfer eines Betrugs geworden. Melden Sie den Vorfall der Polizei. Nur so erhält die Polizei Hinweise auf Fallzahlen und Scha­dens­sum­men und kann zielführende Ermittlungen durchführen. 

Betroffene sehen es leider häufig als persönliche Niederlage an, so "naiv" gehandelt zu haben und Opfer geworden zu sein. Sie erstatten daher aus Scham keine Anzeige. Doch: Als Opfer haben Sie keine Mitschuld! Sie sind Opfer einer Straftat geworden. Die Täter tragen die alleinige Schuld.

 

Schützen Sie Ihren Mes­sen­ger-Ac­count

Machen auch Sie Ihren Account sicher, indem Sie Ihren Ve­ri­fi­zie­rungs­code niemals weitergeben und zusätzlich einen persönlichen PIN für Ihren Account einrichten. Informieren Sie andere, damit sie nicht Opfer eines Betrugs werden.

Gemeinsam gegen Mes­sen­ger-Be­trug

 

Schreiben und telefonieren Sie niemals mit mutmaßlichen Betrügern, auch nicht zum Spaß!

Auch wenn es womöglich „witzig“ erscheint, den Betrug sofort erkannt zu haben und eine „spaßige“ Kommunikation mit den Tätern einzugehen, die Polizei rät dringend davon ab.

  • Die Täter sind Profis. Durch die geschulte Art und Weise kommen die Banden eventuell an andere Informationen oder Daten, die ihnen nützlich sind.
  • Ihre Nummer wird danach eventuell für andere Be­trugs­ver­su­che missbraucht, die Sie dann vielleicht nicht sofort erkennen.
  • Bei Telefonaten wird Ihre Stimme mög­li­cher­wei­se aufgenommen und für andere Taten genutzt oder durch KI verändert.

Da­ten­si­cher­heit – Vorsicht vor Hacking und Phishing

Mes­sen­ger-Diens­te sammeln persönliche Daten (Namen, E-Mail-Adres­sen, Adressbuch des Smartphones). Wenn ein Account gehackt wird, erhalten Betrüger Zugang zu den gesamten Daten und können so Nachrichten an private Kontakte senden, ohne dass diese merken, dass jemand Fremdes den Account übernommen hat.

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