Infografiken: Kriminalitätsentwicklung anschaulich erklärt

Infografiken Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) 2017

Wie viel Schaden haben Einbrecher 2017 angerichtet? Wo haben Taschendiebe bevorzugt zugeschlagen? Ist die Zahl der Missbrauchsfälle gestiegen? Einen schnellen Überblick zu diesen und weiteren Themen bekommen Sie mit unseren Infografiken, die wir zur heutigen Veröffentlichung der bundesweiten Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) aktualisiert haben.

Neben der Entwicklung der Straftaten im Zeitverlauf enthalten die Grafiken auch Informationen zu Opfern und Tatverdächtigen. Zu jeder Grafik finden Sie zudem einen kurzen Informationstext, der die Zahlen erläutert.

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Präventionsmaßnahmen zum Einbruchschutz zeigen Wirkung

Wie für das Jahr 2016 verzeichnet die bundesweite Polizeiliche Kriminalstatistik auch für 2017 einen Rückgang beim Wohnungseinbruch. Insgesamt wurden 116.540 Fälle einschließlich der Einbruchsversuche erfasst, 2016 waren es 151.265. Damit haben die Zahlen erstmals wieder das Niveau von 2009 erreicht. Die Einbrecher gelangten meist über leicht erreichbare Fenster und Wohnungs- bzw. Fenstertüren in Haus oder Wohnung und verursachten einen Schaden (nur Diebesgut/Beute) von 302 Millionen Euro.

Dass viele Einbrüche durch richtiges Verhalten und die richtige Sicherungstechnik verhindert werden können, belegt der hohe Versuchsanteil beim Wohnungseinbruch: So blieben im Jahr 2017 45 Prozent der Einbruchsdelikte im Versuchsstadium stecken. Über den Zeitraum der zurückliegenden zehn Jahre ist der Anteil vollendeter Fälle stetig gesunken, wie die steigenden Versuchszahlen zeigen. Dies kann durchaus auf Verbesserungen von Präventionsmaßnahmen im privaten Bereich zurückgeführt werden. Gleichzeitig bestärkt es die Polizei darin, ihre Präventionsaktivitäten fortzuführen und die Bevölkerung weiterhin für das Thema Einbruchschutz zu sensibilisieren. Wie Sie sich schützen können, erfahren Sie auf der Kampagnenwebsite der im Herbst 2012 von der Polizei und Kooperationspartnern aus der Wirtschaft gestarteten Einbruchschutzkampagne K-EINBRUCH. Unter der Rubrik Förderung erhalten Sie zudem umfassende Informationen zur staatlichen Förderung von Einbruchschutz.

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Weniger Taschendiebstähle erfasst

Insgesamt 127.376 Taschendiebstähle wurden im Jahr 2017 laut Polizeilicher Kriminalstatistik in Deutschland angezeigt, 2016 waren es noch 164.771 Fälle. Die meisten Taschendiebstähle bleiben ungeklärt (Aufklärungsquote 2017: 6,4 Prozent), denn Taschendiebe sind oft professionelle, international reisende Täter, die grenzüberschreitend in ganz Europa aktiv sind. Um zuzuschlagen, machen sich die Diebe insbesondere das Gedränge bei Veranstaltungen, in Geschäften oder öffentlichen Verkehrsmitteln zunutze. Dabei erbeuteten sie im Jahr 2017 41,3 Millionen Euro. Im Jahr zuvor entstand ein wesentlich höherer Schaden von 51,5 Millionen Euro.
Doch auch wenn die Zahlen rückläufig sind, klärt die Polizei die Bevölkerung nach wie vor verstärkt zum Thema Taschendiebstahl auf. So gibt es bundesweit immer wieder Schwerpunktaktionen der Landes- und Bundespolizei. Darüber hinaus gibt die Polizeiliche Kriminalprävention ein Medienpaket mit dem Film „Vorsicht Taschendiebe!“ heraus, das Präventionsbeamte bei ihrer Arbeit unterstützt. Der zirka zehnminütige Film, der die verschiedenen Vorgehensweisen der Taschendiebe aufzeigt und Tipps für das richtige Verhalten potenzieller Opfer gibt, wird insbesondere bei Vorträgen gezeigt. Das Medienpaket enthält zudem drei kurze, nonverbale Spots, die richtiges und falsches Verhalten gegenüberstellen.

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Sexueller Missbrauch: Das Dunkelfeld ist groß

Der Missbrauchsfall von Staufen macht betroffen und wirft Fragen auf: Ein heute Neunjähriger soll von seiner Mutter und ihrem Lebensgefährten im Internet über einen längeren Zeitraum zum Missbrauch angeboten worden sein. Kein Einzelfall, wie die Polizeiliche Kriminalstatistik zeigt. 11.547 Fälle des sexuellen Kindesmissbrauchs registrierte die Polizei im Jahr 2017, 2016 waren es 12.019. In den meisten Fällen kannten sich Opfer und Täter: Von den im Jahr 2017 erfassten Opfern eines sexuellen Missbrauchs waren 2.034 mit dem Tatverdächtigen verwandt und 2.945 mit dem Tatverdächtigen bekannt bzw. befreundet. 1.472 kannten den Tatverdächtigen durch eine flüchtige Bekanntschaft, 4.697 hatten mit dem Tatverdächtigen keine Beziehung. Bei 988 Fällen ist die Beziehung ungeklärt. Dies zeigt: Nicht einmal jeder zweite Missbrauchsfall wird von einer dem Opfer fremden Person verübt. Vielmehr findet die Tat oft im häuslichen Bereich oder in sozialen Bezügen statt. Der Großteil der 8.881 erfassten Tatverdächtigen im Jahr 2017 war männlich (8.510 Tatverdächtige), mehr als zwei Drittel der Opfer weiblich.
Die in der Polizeilichen Kriminalstatistik registrierten Fälle des Kindesmissbrauchs bilden das eigentliche Ausmaß des Missbrauchs jedoch bei Weitem nicht ab: Zu groß ist das Dunkelfeld, immer noch wird sexueller Missbrauch verhältnismäßig selten polizeilich bekannt gemacht. Vor allem, wenn der Missbrauch innerhalb der Familie oder des Bekanntenkreises geschieht. Gründe für die mangelnde Anzeigenbereitschaft sind neben der Abhängigkeit des Opfers vom Täter auch die Angst der Angehörigen vor den Folgen einer Anzeige und einem damit verbundenen Gerichtsverfahren.
Die bundesweite Kampagne „Missbrauch verhindern!“ der Polizeilichen Kriminalprävention klärt erwachsene Bezugspersonen von betroffenen Kindern über Erscheinungsformen von sexuellem Kindesmissbrauch auf, zeigt Hilfemöglichkeiten und informiert über den Ablauf eines Strafverfahrens.

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