Gewalt, Vandalismus, Belästigung und Diskriminierung geht jeden etwas an. „Wir alle tragen Verantwortung dafür, dass das Zusammenleben in unserer Gesellschaft friedlich und zivilisiert verläuft. Unabhängig gesetzlicher Vorgaben sind wir zudem dankbar, wenn wir in einer Notsituation Hilfe erfahren“, betont Gerhard Klotter, Vorsitzender der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes. Dazu reicht oft schon ein lautes Wort oder Umstehende zur Mithilfe aufzufordern, um Täter zu stoppen und Opfern zu helfen. Jeder kann außerdem die Polizei verständigen.
„Wir als Polizei sind auf Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen, da wir leider nicht überall sein können, um Straftaten zu verhindern“, erklärt Polizeipräsident Franz Lutz vom Polizeipräsidium Stuttgart. „Sie erreichen uns aber immer unter der Notrufnummer 110. Rufen Sie – auch im Zweifelsfall – die Polizei lieber einmal zu viel, als einmal zu we-nig. Damit sind Helferinnen und Helfer in jedem Fall auf der sicheren Seite“, betont Lutz.
Die Aktion-tu-was mit ihren konkreten Verhaltenstipps in Form kurzer, einprägsamer Merksätze liefert konkrete Hilfestellungen, um im Fall der Fälle handlungsfähig zu sein. Die Merksätze werden von sechs Zivilcourage-Botschaftern transportiert, von denen jeder für einen der Verhaltenstipps steht und zum Handeln auffordert:
- Die Achtgeberin: Hilf, aber bring dich nicht in Gefahr
- Der Polizeirufer: Ruf die Polizei unter 110
- Die Hilfe-Holerin: Bitte andere um Mithilfe
- Der Detail-Erkenner: Präg dir Tätermerkmale ein
- Die Ersthelferin: Kümmer dich um Opfer
- Der Mundaufmacher: Sag als Zeuge aus
Zwei Stadtbahnwaggons der SSB, auf denen die Zivilcourage-Botschafter die sechs Verhaltenstipps der Aktion-tu-was verkünden, befahren ab sofort das gesamte Schienennetz der SSB. Damit transportieren sie in ganz Stuttgart und über die Stadtgrenzen hinaus die Zivilcourage-Botschaft „Tu was“ sowie die sechs Verhaltenstipps für den Ernstfall. „Zivilcourage ist wichtig für unsere Gesellschaft und auch für die SSB, die auch von Vandalismus betroffen ist, wenn beispielsweise Stadtbahn-Haltestellen oder unsere Stadtbahnzüge mutwillig demoliert werden. Das ist auch für unsere Fahrgäste nicht schön“, erklärt Thomas Moser, technischer Vorstand und Vorstandssprecher der SSB. „Wir freuen uns deshalb, die Zivilcourage-Kampagne Aktion-tu-was unterstützen zu können“, so Moser weiter.
Wer mehr zum Thema Zivilcourage wissen möchte, sollte sich die Kampagnen-Website www.aktion-tu-was.de anschauen. Hier finden Interessierte für verschiedene Lebenslagen, in denen Zivilcourage gefragt ist, wie zum Beispiel Gewalt, Vandalismus, Nachbarschaftshilfe, Belästigung, Kindesmisshandlung, Diskriminierung und Ausgrenzung, Cybermobbing oder Extremismus konkrete Handlungsoptionen. Das Faltblatt „Zivilcourage zeigen“ gibt ebenfalls einprägsame Tipps, wie in brenzligen Situationen gehandelt werden kann. Hier wird erläutert, wie man andere Personen am besten um Hilfe bittet oder welche Merkmale für eine detaillierte Personenbeschreibung wichtig sind. Das Faltblatt ist kostenlos bei jeder (Kriminal-)Polizeilichen Beratungsstelle erhältlich oder kann im Internet heruntergeladen werden: