Polizei startet Kampagne gegen die Verbreitung von Kin­der­por­no­gra­fie

Immer öfter teilen Kinder und Jugendliche leichtfertig auch Kin­der­por­no­gra­fie in Chats und Messengern – und machen sich damit auch strafbar

Mit aufrüttelnden Videoclips sollen junge Menschen über die sozialen Medien aufgeklärt werden, dass sie sich durch die Verbreitung von Kin­der­por­no­gra­fie strafbar machen können. Denn oft werden Videos mit ent­spre­chen­dem Inhalt in Chats geteilt. Darüber informiert seit heute die neue Kampagne der Polizei auf Instagram, Facebook und Twitter. Neben den Clips zur Sen­si­bi­li­sie­rung werden weitere Informationen zum richtigen Umgang sowie zum Melden der Inhalte be­reit­ge­stellt.

Die Verbreitung von Darstellungen se­xua­li­sier­ter Gewalt an Kindern über Chats, Messenger und soziale Netzwerke steigt. Dabei werden auch Kinder und Jugendliche oft unwissentlich zu Tätern: Laut bundesweiter Polizeilicher Kri­mi­nal­sta­tis­tik war in Deutschland im Jahr 2019 etwa ein Drittel der erfassten Tat­ver­däch­ti­gen jünger als 18 Jahre (549 Kinder und 820 Jugendliche). "Wir müssen Kindern und Jugendlichen eindeutig klarmachen, dass sie Straftaten begehen, wenn sie kin­der­por­no­gra­fi­sche Inhalte verbreiten. Oft ist ihnen dabei nicht bewusst, dass hinter einem im Chat verbreiteten Video ein realer sexueller Kin­des­miss­brauch stehen kann", erklärt Dr. Stefanie Hinz, Vorsitzende der Polizeilichen Kri­mi­nal­prä­ven­ti­on der Länder und des Bundes. „Mit unseren Videoclips und den zusätzlichen Informationen wollen wir insbesondere jungen Menschen vermitteln, wie sie mit diesen strafbaren und mög­li­cher­wei­se trau­ma­ti­sie­ren­den Inhalten richtig umgehen. Unser Ziel ist es, die Verbreitung von Kin­der­por­no­gra­fie in digitalen Medien zu stoppen."

Die Kampagne gegen die Verbreitung von Kin­der­por­no­gra­fie in Chats sen­si­bi­li­siert in den sozialen Netzwerken mit dem Kurzfilm "sounds wrong" für die Problematik. Ergänzend dazu erhalten Nutzerinnen und Nutzer über die sozialen Kanäle der Polizeilichen Kri­mi­nal­prä­ven­ti­on konkrete Hinweise zum Umgang mit Kin­der­por­no­gra­fie in Chats, Mes­sen­ger-Grup­pen oder auf Social Media sowie Hinweise zum Melden von Kin­der­por­no­gra­fie.

Richtig handeln gegen die Verbreitung von Kin­der­por­no­gra­fie

  • Video nicht wei­ter­schi­cken.
  • Dem Netz­werk­be­trei­ber oder der Polizei melden.
  • Aus Chatgruppen austreten, in denen solche Inhalte verbreitet werden.

Die Videoclips sind abrufbar auf den So­ci­al-Me­dia-Ka­nä­len des ProPK:

Facebook: https://​www.​facebook.​com/​ZiviHelden

Instagram: https://​www.​instagram.​com/​ZivileHelden

Twitter: https://​twitter.​com/​ZivileHelden

YouTube: Polizeiliche Kri­mi­nal­prä­ven­ti­on (ab 28. Oktober 2020)

Zur Kampagne gegen die Verbreitung von Kin­der­por­no­gra­fie

Die Kampagne der Polizei besteht aus mehreren Komponenten, die sich mit ihren Informationen an verschiedene Zielgruppen richtet. Mit zwei Kurzfilmen (der zweite Film wird im November 2020 ver­öf­fent­licht), die in den sozialen Netzwerken ausgestrahlt werden, sollen zunächst junge Menschen erreicht werden. Ausführliche Informationen im Internet und Hand­rei­chun­gen des ProPK ergänzen die filmischen Beiträge. Eltern stehen umfassende Informationen zum Thema in der Broschüre "Onlinetipps für Groß und Klein" zur Verfügung. Lehrerinnen und Lehrer erhalten in der neuen Handreichung "Schule fragt. Polizei antwortet." Antworten auf die wichtigsten Fragen zu diesem Thema. Darüber hinaus kann sich jeder auf dieser Internetseite sowie unter www.​polizeifürdich.​de über das Thema informieren.

Bilder zu verschiedenen Themen der Kri­mi­nal­prä­ven­ti­on finden Sie unter Pressebilder.