Online-Dating: So schützen Sie sich vor Love Scamming

Online Dating per Video Chat.

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Die Suche nach der großen Liebe nutzen Betrügerinnen und Betrüger auch im Internet aus. Sie nehmen über soziale Netzwerke Kontakt mit ihren Opfern auf, denen sie eine Beziehung vorgaukeln. Haben sie eine emotionale Bindung aufgebaut, bitten sie um Geld und andere finanzielle Gefallen. So erkennen Sie Liebes-Betrug.

In der digitalen Welt gibt es viele Möglichkeiten, neue Menschen ken­nen­zu­ler­nen oder potenzielle Partner zu finden - sei es über Dating-Apps oder Soziale Netzwerke. Doch wo immer mehr Menschen die große Liebe suchen, haben auch „Hei­rats­schwind­ler“ größere Chancen, Opfer zu finden.

 

Was ist Romance Scamming?

Mit gefälschten Profilen und falschen Identitäten versuchen sogenannte Romance Scammer oder Love Scammer Lie­bes­be­zie­hun­gen aufzubauen. Sie geben sich auf Da­ting-Por­ta­len, in sozialen Netzwerken oder Messengern als attraktive Singles aus, teils mit fas­zi­nie­ren­den Lebensläufen, und schreiben einfühlsame Nachrichten. Dabei zielen die Scammer (=Betrüger) auf die emotionale Bindung und das Vertrauen des Opfers. Sie umgarnen es mit viel Auf­merk­sam­keit und Anteilnahme. Dabei gehen sie sehr geschickt vor und nehmen sich Zeit, um Vertrauen des ahnungslosen Chat-Partners zu gewinnen. Sobald das Opfer Vertrauen gefasst hat, beginnen die Betrüger damit, um Geld zu bitten: Durch die emotionale Abhängigkeit, so das Kalkül, fällt es schwer, Geld­for­de­run­gen, finanziellen oder anderen geforderten Ge­fäl­lig­kei­ten eine Absage zu erteilen. Viele merken zu spät, dass sie betrogen werden.

 

So schützen Sie sich vor Romance Scamming

Um nicht Opfer von Romance Scamming zu werden, sollten Sie bei jeder Kon­takt­auf­nah­me von Unbekannten über das Internet oder über Mes­sen­ger-Diens­te grundsätzlich misstrauisch sein. Achten Sie auf Un­ge­reimt­hei­ten und Widersprüche und lassen Sie sich von fa­den­schei­ni­gen Ausreden und Erklärungen nicht blenden.

Seien Sie zurückhaltend bei der Ver­öf­fent­li­chung Ihrer persönlichen Daten, wie Anschrift, Geburtsdatum oder auch mit Auskünften über Ihren Arbeitgeber. Bedenken Sie: Mit jeder persönlichen Information haben Betrüger ein Mittel mehr, um ihre Opfer zu täuschen und anschließend um Geld zu bitten oder sogar zu erpressen.

Ein weiterer Trick der Täterinnen und Täter ist, sich auf eine Beziehung einzulassen, dann kom­pro­mit­tie­ren­des Bild- und Videomaterial, wie Nackt­auf­nah­men von der angeblichen Freundin oder dem Freund zu sammeln und das Opfer mit diesem Material um Geld zu erpressen (Sextortion).

Ausführliche Informationen zu Scamming-Va­ri­an­ten und Schutz­maß­nah­men für Online-Dating finden Sie auf folgenden Seiten:

Scamming

Online-Dating

Schutz vor Betrug mit Messengern

 

Mit diesen Tipps können Sie Fake-Profile enttarnen und sich vor Scammern schützen

  • Überprüfen Sie das Profil des potenziellen Partners. Nutzen Sie bei­spiels­wei­se die Bil­der-Rück­wärts­su­che von Suchmaschinen, um das Profilbild auf anderen Webseiten zu prüfen oder suchen Sie nach dem Namen + Scam, um ggf. existierende Einträge über bekannte Scammer zu finden.
  • Gehen Sie keine finanziellen Transaktionen mit On­line-Be­kannt­schaf­ten ein.
  • Lassen Sie sich niemals unter (emotionalen) Druck setzen!

Love Scammer erkennen

Sollten Sie in eine solche Situation geraten, wenden Sie sich umgehend an die Polizei und zahlen Sie auf keinen Fall Geld.

 

Sind Sie bereits Opfer eines Liebesbetrugs geworden?

Betrug kann jeden treffen. Wenn Sie Opfer eines Liebesbetrugs geworden sind, erstatten Sie auf jeden Fall Anzeige bei der Polizei. Opfer von „In­ter­net­straf­ta­ten“ haben die gleichen Rechte wie Betroffene von anderen Straftaten.

Speichern Sie dazu alle Mails und Chat-Texte als Beweis auf einem Spei­cher­me­di­um, wie bei­spiels­wei­se einer externen Festplatte, einem USB-Stick oder einer CD-ROM und bringen Sie die diese zur An­zei­ge­n­er­stat­tung mit. Wenn Sie dies nicht selbst können, dann lassen Sie sich von com­pu­ter­er­fah­re­nen Bekannten oder Freunden helfen oder wenden sich direkt an die nächst­ge­le­ge­ne Po­li­zei­dienst­stel­le.

Auch Über­wei­sungs­be­le­ge können ge­ge­be­nen­falls als Beweismittel dienen.

 

Podcast zu Love Scamming

Mehr über aktuelle Vor­ge­hens­wei­sen der Täter und wie die IT-Betrüger mit Emotionen "Geld verdienen" erfahren Sie außerdem im Tru­e­Cy­ber­crime-Pod­cast. Po­li­zei­di­rek­tor Harald Schmidt von der Polizeilichen Kri­mi­nal­prä­ven­ti­on erklärt im Gespräch mit Moderator Tobias Ranzinger wie Sie Scamming-Pro­fi­le erkennen, sich vor Scamming schützen und was Sie tun können, wenn Sie bereits Opfer eines Liebesbetrugs geworden sind.

Mehr Infos zum Podcast

 

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Love Scamming: Schutz beim Online-Dating