Cannabis: Unterschätzte Gefahr
Cannabis birgt ein erhebliches Risiko, da seine Auswirkungen oft unterschätzt werden. Insbesondere die psychische Abhängigkeit und die lange Abbaudauer des Wirkstoffs THC sind gefährlich. Die kontinuierliche Steigerung des THC-Gehalts durch Zuchtfortschritte im Anbau verstärkt diese Problematik zusätzlich.
Cannabis, eine Hanfpflanze, enthält insbesondere in den weiblichen Blütenständen den rauscherzeugenden Wirkstoff THC (delta-9-Tetrahydrocannabinol). Marihuana besteht aus den getrockneten und zerkleinerten Blatt- und Blütenständen der Hanfpflanze, während Haschisch das zu Platten oder Klumpen gepresste Harz ist, das aus Teilen der Hanfpflanze gewonnen wird. Cannabis sollte aufgrund seines hohen Gehalts des Rauschwirkstoffes THC nicht unterschätzt werden.
Ab dem 1.4.2024 ist der Umgang mit Cannabis im Cannabisgesetz (CanG) geregelt: Jede erwachsene Person darf bis zu 25 Gramm getrocknetes Cannabis im öffentlichen Raum bzw. bis zu 50 Gramm getrocknetes Cannabis im privaten Raum besitzen. Erwachsene dürfen maximal drei Cannabis-Pflanzen zu Hause anbauen. In Anbauvereinigungen, sogenannten Cannabis-Clubs, dürfen Cannabispflanzen angebaut und an Mitglieder abgegeben werden. Für unter 18-Jährige ist der Konsum, Besitz und Handel nicht erlaubt, auch die Abgabe von Cannabis an Minderjährige ist weiterhin strafbar und wird strafrechtlich streng verfolgt.
Jugendliche und junge Erwachsene nutzen Cannabis häufig als Rauschmittel, wobei der Erstkonsum in der Regel während der Jugendzeit erfolgt. Im Durchschnitt beginnen Jugendliche in Deutschland im Alter von 16,5 Jahren, Cannabis zu konsumieren. Da sich das Gehirn in dieser Altersgruppe in einer entscheidenden Entwicklungsphase befindet, kann Cannabiskonsum die Reifeprozesse im Gehirn beeinträchtigen. Basierend auf aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen sollte jeglicher Cannabisgebrauch im Kindes- und Jugendalter vermieden werden, da ansonsten hirnstrukturelle Veränderungen drohen. Zudem kann eine frühe Gewöhnung an den Konsum dieser Droge die Hemmschwelle senken, später härtere Drogen auszuprobieren.
Die Gehirnentwicklung während der Adoleszenz reicht über die Volljährigkeit hinaus, weshalb der Cannabiskonsum auch für junge Erwachsene bedeutende Risiken birgt. Der Konsum kann sich negativ auf die neurokognitive, psychische und soziale Gesundheit auswirken. Neben dem kurzfristigen, berauschenden Gefühl verringert Cannabis die Aufmerksamkeit, schränkt die Psychomotorik ein und induziert Apathie; das Risiko für Arbeits- und Verkehrsunfälle steigt.
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