Glossar W
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Verbundprojekt Transit
Deutsches Institut für Urbanistik
Sicherheit im Wohnumfeld - Glossar
Berlin 2014
Wohnbereich, engerer
In Abgrenzung zum →Wohnumfeld umfasst der Wohnbereich ein kleineres Gebiet. Im transit-Projekt handelt es sich hierbei um den Bereich der Wohnung, ggf. des dazugehörigen Hauses, sowie vorhandene Außenräume wie Balkon und (Vor-)Garten.
Wohnbevölkerung
Die Wohnbevölkerung umfasst, die Personen, die an einem vorab definierten Ort ihren überwiegenden Aufenthalt haben.
Wohnumfeld
Das Wohnumfeld wird durch den Handlungsraum von Individuen im Umfeld ihrer Wohnung beschrieben. Es bezieht sich nicht nur auf die zum Wohnen zugehörigen Infrastruktureinrichtungen und die →Übergangszonen zum genutzten öffentlichen →Raum, sondern auch auf die verschiedenen sozialen Kontakte, die im Umfeld der Wohnung verortet sind. Es kann somit sowohl öffentlicher, halböffentlicher als auch privater →Raum sein und von großer emotionaler Bedeutung für das Individuum sein (vgl. Abt 2013; Löw 2001). Dem transit-Projekt liegt ein physisches Verständnis des Wohnumfelds zugrunde, welches sich auf den öffentlichen und halböffentlichen Raum bezieht. Die soziale Komponente des Wohnumfelds wird nicht berücksichtigt.
Wohnungsunternehmen
„Von Wohnungsunternehmen spricht man, wenn die Zwecksetzung des Unternehmens ganz oder überwiegend in der Errichtung und Bewirtschaftung von eigenen Wohngebäuden, der Errichtung von Eigenheimen und Eigentumswohnungen für den Markt sowie der Verwaltung fremden Wohnungsbestandes besteht.” (Sailer/Grabener/Matzen u.a. 2014) Je nach Rechtsform sowie Eigentümern und Eigentümerinnen unterscheiden sich die Unternehmen hinsichtlich ihrer unternehmerischen Strategien zum Teil deutlich voneinander. Während Wohnungsbaugenossenschaften satzungsgemäß zunächst einmal ihren Mitgliedern gegenüber verpflichtet sind, sind die öffentlichen (heute zumeist kommunalen oder kreiseigenen) Gesellschaften in die kommunale Wohnungspolitik eingebunden. Neben der Versorgung mit preisgünstigem bzw. bezahlbarem Wohnraum gehören hierzu oftmals auch stadtentwicklungs-politische Zielsetzungen, z.B. im Rahmen der Quartiersentwicklung. Wohnungsbaugenossen-schaften und kommunale Wohnungsunternehmen haben als zumeist lokal oder regional agierende Akteure und Akteurinnen oftmals einen besonderen „Vor-Ort-Bezug”mit lokaler Verantwortung. Selbiges gilt oftmals auch für die sogenannten freien Wohnungsunternehmen in privater Hand. Hiervon abzugrenzen sind die seit den 1990er-Jahren im Zuge des Verkaufs öffentlicher und privater Wohnungsbestände entstandenen Wohnungsanbieter. Die sich oftmals im Eigentum von Finanzinvestoren („Heuschrecken”) befindlichen Unternehmen zeichnen sich häufig insbesondere durch geringere Instandhaltungs- und Modernisierungstätigkeiten sowie eine mangelnde Bereitschaft zur Kooperation in Fragen der Quartiersentwicklung aus.
Wohnungsteilmarkt
Wohnungsmärkte sind als Teilmärkte räumlich hinsichtlich ihrer Makro- (z.B. Region, Stadt), Meso- (z.B. Bezirk, →Stadtteil) und Mikrolage (Stadtteil, →Quartier, Straße) zu differenzieren. Sachliche Wohnungsteilmärkte ergeben sich u.a. hinsichtlich der Rechts- und Finanzierungsform (z.B. selbstgenutztes Wohneigentum, freifinanzierte Mietwohnungen, öffentlich geförderte Mietwohnungen) und dem Gebäudetyp (insbesondere Ein- und Zweifamilienhäuser vs. Mehrfamilienhäuser). Je nach Wohnungsteilmarkt ergeben sich unterschiedliche Eigentümer- und Akteurskonstellationen, die in die Gebietsanalysen und mögliche -entwicklungen einzubeziehen sind.
Wohnungswirtschaft
„Die Wohnungswirtschaft ist ein wesentlicher Teil der Immobilienwirtschaft. Sie umfasst im Wesentlichen die Dienstleistungsbereiche und Marktvorgänge der wohnungswirtschaftlich ausgerichteten Immobilienentwicklung, der Errichtung von Miet- und Eigentümerwohnungen, der Bewirtschaftung, Instandhaltung, Modernisierung und Sanierung des Wohnungsbestandes.” (Sailer/Grabener/Matzen u.a. 2014)