Klare Strukturen sorgen für eine gute Orientierung

Um eine informelle Sozialkontrolle zu ermöglichen, sollten die Gebäude übersichtlich gestaltet und angeordnet sein. Sichtachsen und Blickverbindungen schaffen eine Atmosphäre der Voraus- und Überschaubarkeit und helfen, Gefühlen wie Hilflosigkeit oder Verlassenheit vorzubeugen. So wird außerdem die Beaufsichtigung von Kindern und Jugendlichen erleichtert und ermöglicht die Kontrolle von außen.

Bereiche, die nur schwer einsehbar sind und daher Raum für kriminelles Verhalten wie beispielsweise Alkohol- oder Drogenkonsum, Graffitischmierereien oder wilde Müllplätze bieten könnten, sollten nicht entstehen. Auch sollten Aufstiegsmöglichkeiten in höhere Stockwerke oder auf Dachflächen vermieden werden. Auch Dunkelzonen, Nischen, Mauervorsprünge, verwinkelte Fassaden bzw. Gebäudestellungen, die Unsicherheiten auslösen oder dazu führen können, diese Orte zu meiden, sollten ausgeschlossen sein.

Klar und strukturiert konzipierte Gebäude und Raumzuordnungen ermöglichen, dass sich auch ortsfremde Personen schnell orientieren können. Neben den Hinweisen auf Flucht- und Rettungswege sollte im Notfall -besonders für Einsatzkräfte der Polizei und Feuerwehr- eine schnelle Orientierung z.B. mittels Farbleitsystemen möglich sein. Als erwünschter Nebeneffekt fallen in übersichtlich angelegten Gebäuden Personen auf, die im Schutz von vermeintlicher Unordnung und Anonymität Taten begehen wollen.

 

Exemplarische Leitfragen zur Gestaltung von Schulen, Kitas und Jugendtreffs:

  • Sind die Baukörper so übersichtlich gestaltet und angeordnet, dass sie jederzeit Sozialkontrolle zu lassen bzw. Beaufsichtigungsmöglichkeiten bieten?
  • Wurde so geplant, dass keine uneinsehbaren Räume/Dunkelzonen (auch auf Dachflächen) entstehen können?
  • Lässt die Architektur/Raumplanung eine schnelle Orientierung im Raum und in den Gebäuden zu?