Soziale Kontrolle ist wichtig

Bei der Standortwahl von Spielplätzen und Kleins­port­an­la­gen sind Plätze zu bevorzugen, die den Kriterien der Sichtnähe zu Wohnungen, der Einsehbarkeit und der gefahrlosen Er­reich­bar­keit entsprechen.

Für Spielplätze mit Anbindung an öffentliche Plätze ist zu be­rück­sich­ti­gen, dass besondere Anlauf-/Ori­en­tie­rungs­punk­te schnell auffindbar sind (z. B. öffentliche Toiletten, Informations- und Ser­vice­stel­len, Fahr­schein­au­to­ma­ten). Befindet sich der Spielplatz in einem Bereich mit hoher Nut­zungs­fre­quenz, so ist darauf zu achten, dass in einem Notfall eine schnelle, effiziente Information/Kommunikation erfolgen kann (z.B. nach einem Unfall). Für die Ver­kehrs­an­bin­dung und Wegeführung gilt, dass Fuß- und Fahr­zeug­ver­kehr möglichst separat und störungsfrei gelenkt werden. Ge­ge­be­nen­falls sollte ein eindeutiges Wegekonzept erstellt werden, damit der Spielplatz bequem erreicht werden kann. Bei der Wegeführung ist auf Fu­ß­ver­kehrs­ri­si­ken wie z.B. Möglichkeiten zur Überquerung von Straßen, Ver­kehrs­si­che­rung und Ampeln zu achten.

 

Spielen im Einklang mit der Umgebung

Lebendig und sinnvoll gestaltete Spielplätze und Außenräume sollten ein ab­wechs­lungs­rei­ches Spielen mit un­ter­schied­li­chen Materialien ermöglichen. Dabei spielen das „Erleben“ und die Suche nach selbst gestellten Aufgaben und Her­aus­for­de­run­gen eine große Rolle. Es sollten also einerseits pädagogische Ansprüche erfüllt werden, andererseits müssen zusätzlich Normen und Vorschriften beachtet werden.

Eine weitere Anforderung ist der Schutz der Kinder und Nutzenden vor Straftaten oder sonstigen Ord­nungs­stö­run­gen. Diese sind in den beschriebenen Vorschriften und Normen nicht oder nur am Rande benannt. Es geht um den Schutz vor Gewalttaten, Vandalismus und Zerstörungen, aber auch um das subjektive Si­cher­heits­emp­fin­den. Empfehlungen, die sich z. B. auf die Sicht- und Rufweite des Spielplatzes zu Wohnungen beziehen, sind darin begründet, dass potenziell Kriminelle sich beobachtet fühlen und aufgrund dieser sozialen Kon­troll­funk­tio­nen ihr Vorhaben nicht umsetzen.

Darüber hinaus kann davon ausgegangen werden, dass auch hier eine Notsituation schneller bemerkt werden kann und schnelle Hilfe gewährleistet ist. Diese Nähe von Spielplätzen zu Wohngebieten wird jedoch gerade von Anwohnenden häufig beklagt, oft ist von über­durch­schnitt­li­cher Lärm­be­läs­ti­gung durch spielende Kinder die Rede. Die besondere Her­aus­for­de­rung besteht darin, einen für Kinder attraktiven und sicheren Spielplatz zu schaffen, der in Einklang mit seiner Umgebung und den Nut­zungs­grup­pen steht.

 

Exemplarische Leitfragen zur Umgebung von Spielplätzen:

  • Befindet sich der Spielplatz in Sichtnähe von Wohnungen, um soziale Kontrolle zu gewährleisten?
  • Kann in einem Notfall schnell Hilfe geholt werden, ist der Ort gut zu finden, können Ret­tungs­kräf­te den Ort schnell erreichen?